Eine Frage der Verantwortung – Zum Tag der Solidarität: Bundesverband Kinderhospiz macht auf Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern aufmerksam

Berlin, 20. Dezember 2019
„Eigentlich sollte Solidarität in einer Gesellschaft wie der unseren eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. Kraft leitet den Dachverband der deutschen Kinderhospize seit 15 Jahren, und in dieser Zeit hat sie erlebt, dass auch um vermeintlich Selbstverständliches ständig gerungen werden muss. In Deutschland leben weit über 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Diese Familien müssen Sorgen und Ängste aushalten, die sich niemand vorstellen möchte, sie müssen sich auf einen Abschied von ihrem Kind vorbereiten. Die meisten dieser Betroffenen haben zusätzlich mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, in vielen Familien zerbricht die Beziehung der Eltern an der dauernden Belastung. „Das, was diese Familien aber am Härtesten trifft, ist die soziale Isolation“, weiß Kraft. „Nach der Diagnose einer schweren und unheilbaren Krankheit, an der ein Kind in absehbarer Zeit sterben wird, vermeiden viele aus dem Umfeld aus Unsicherheit den Kontakt. Das macht einsam und hilflos“, sagt Kraft.
Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, Menschen Solidarität zu zeigen, die mit einem besonders schweren Schicksal fertig werden müssen. Der Bundesverband Kinderhospiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Hemmschwelle zu senken, wenn es darum geht, sich mit dem Thema „Kinder und Sterben“ zu beschäftigen. „Keiner von uns weiß doch, wie lange wir noch leben dürfen“, so Kraft. „In der Kinderhospizarbeit geht es letztlich darum, verbleibende Zeit so schön wie möglich zu nutzen. Das ist nicht bedrohlich, das ist erfüllend!“ Ob mit der deutschlandweiten Pilgerreise „Kinder-Lebens-Lauf“, mit Spendenaktionen, beim jährlichen Sommer Open Air Konzert oder mit dem Tragen einer grünen Schleife am 10. Februar, dem Tag der Kinderhospizarbeit – der Bundesverband schafft immer wieder aufs Neue Anlässe und Möglichkeiten, in denen Menschen die Chance bekommen, der Kinderhospizarbeit ganz unbefangen zu begegnen. „Es ist eine Frage der Verantwortung gegenüber Hilfsbedürftigen, die wir als Gesellschaft nicht wegschieben dürfen“, sagt Sabine Kraft.
Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Aktionen gibt es unter www.bundesverband-kinderhospiz.de.

Zum Hintergrund
Der Bundesverband Kinderhospiz ist als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland auch Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kostenträger und Spender.
In Deutschland gibt es mehr als 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Für diese Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.
Mit dem OSKAR Sorgentelefon hat der BVKH eine weltweit einzigartige Hotline ins Leben gerufen, an die sich Betroffene wie Fachleute wenden können und alle, die Fragen haben
zu lebensverkürzenden Erkrankungen bei Kindern oder Trauernde, deren Kind gestorben ist. OSKAR ist unter der Nummer 0800 8888 4711 rund um die Uhr, anonym und kostenfrei erreichbar.
www.bundesverband-kinderhospiz.de
www.oskar-sorgentelefon.de

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