Zum Kinderkrebstag: Bundesverband Kinderhospiz macht auf lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche aufmerksam
Berlin, 15. Februar 2020
Sie war eines der rund 2000 Kinder, die in Deutschland jedes Jahr an Krebs erkranken. Angelina wurde nur 17 Jahre alt, weil in ihrem Kopf ein Tumor wuchs. Vier Jahre lang bekämpfte sie ihre Krankheit tapfer, doch in der Silvesternacht 2013 starb Angelina in den Armen ihres Vaters. „Eine Krebsdiagnose bei Kindern oder Jugendlichen trifft Familien oft völlig unvorbereitet“, weiß Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. „Von einem Tag auf den anderen ändert sich das ganze Leben. In dieser Situation muss rund um die Uhr Hilfe und Beratung verfügbar sein, um den Familien Halt zu geben.“
Deshalb hat der Bundesverband Kinderhospiz das OSKAR Sorgentelefon ins Leben gerufen. Unter der Nummer 0800 8888 4711 ist die Hilfs-Hotline 365 Tage im Jahr durchgehend, kostenfrei und anonym zu erreichen. Die professionell geschulten Telefonberater stehen für Fragen rund um lebensverkürzende Erkrankungen zur Verfügung, vermitteln hilfreiche Adressen oder hören auch einfach nur zu. Auch für Familien in Trauer ist das Sorgentelefon da – auch, wenn Eltern ihr Kind bereits während der Schwangerschaft verlieren mussten. „Viele der von uns betreuten Familien melden zurück, dass es ihnen große Sicherheit gibt, zu wissen: ‚Ich kann jederzeit anrufen, da ist immer jemand für mich da‘“, erklärt Sabine Kraft.
Angelinas Geschichte hat die Arbeit des Bundesverbands Kinderhospiz mitgeprägt. Nach ihrem Tod hatte ihr Vater Horst für das Grab seiner „Angel“ eine Engelsskulptur entworfen, die er in kleinerem Format Sabine Kraft und ihrem Team schenkte. Seither wird der „Angel“ beim Bundesverband Kinderhospiz als ganz besonderes Zeichen verwendet. Als Botschafter-Auszeichnung, als Glücksbringer oder Schmuckstück – Angelina bleibt stellvertretend für alle schwerstkranken Kinder und Jugendlichen allgegenwärtig.
„Am bewegendsten ist es, dass der Kinder-Lebens-Lauf unter Angelinas Zeichen stattfindet“, sagt der Angel-Papa. Seine Engelsskulptur wurde zu einer Fackel umgearbeitet, die bereits 2018 in einer großen Pilgerreise durch ganz Deutschland, von Kinderhospiz zu Kinderhospiz getragen wurde. Am 14. Mai wird die Kampagne für die Kinderhospizarbeit zum zweiten Mal in Berlin starten.
„Zu sehen, wie Schirmherrin Elke Büdenbender Angelinas Fackel an das Starterkind übergibt und zu wissen, dass diese nun Tausende Kilometer weit von Hand zu Hand weiter gegeben wird…“, überlegt Angelinas Vater gerührt: „Ich bin mir sicher, sie ist sehr stolz“.
Bild + Text: Bundesverband Kinderhospiz e.V.